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Neuanschaffungen

Verschiedene Haushaltsgeräte

„Alles im grünen Bereich?“ – Neuanschaffung von Elektrogeräten

Eine Kühl-Gefrier-Kombination, eine Waschmaschine oder ein Elektroherd hat in der Regel eine Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren. Während der gesamten Lebensdauer der Elektrogeräte gilt:
 

Die Stromkosten sind der „siamesische Zwilling“ der Anschaffungskosten.

Deshalb macht es sich bezahlt, wenn Sie bei der Neuanschaffung zum Beispiel eines Haushaltsgroßgerätes, eines Computers oder Fernsehers nicht nur auf den Kaufpreis, sondern auch auf die Stromkosten achten, die das jeweilige Gerät über die Jahre verursacht: Vielfach ist es bei einer Neuanschaffung auf lange Sicht günstiger, für ein besonders energieeffizientes Gerät einen höheren Kaufpreis zu zahlen. Denn über die Lebensdauer gerechnet sind vermeintliche „Sonderangebote“ aufgrund ihrer höheren Stromkosten meist (deutlich) teurer als energieeffiziente Geräte mit einem höheren Kaufpreis, aber niedrigerem Stromverbrauch.

„Schluss mit Plus“ – das EU-Energielabel

Damit Verbraucher erkennen können, wie energieeffizient ein Elektrogerät ist, hat die EU schon vor vielen Jahren ein Energielabel mit mehreren Energieeffizienzklassen eingeführt. Nicht nur alle neuen Haushaltsgroßgeräte, sondern auch Fernseher, Lampen, Staubsauger und Warmwasserbereiter müssen mit diesem EU-Energielabel ausgestattet sein, auch im Online-Handel.

Die Effizienzklassen dieses Energielabels entsprechen einer Farbskala: von Dunkelgrün für die sparsamsten Geräte (Klasse A) bis zu Tiefrot für die größten Stromfresser (Klasse G). Die Energieeffizienzklasse, die auf dem EU-Label eines Geräts in dem dunkelgrünen Balken steht, ist die beste Klasse der entsprechenden Geräteart; seit der Novellierung des EU-Labels im Jahr 2021 ist dies nicht mehr die Effizienzklasse A+++, sondern wieder die Klasse A. Durch einen schwarzen Pfeil rechts neben der Farbskala ist angegeben, welche Energieeffizienzklasse das jeweilige Gerät hat. So lassen sich verschiedene Geräte vergleichbarer Größe leicht miteinander vergleichen.
 

Altes EU-Label für Lampen mit den Effizienzklassen A++ bis E

Beispiel „Lampen“: Auf dem neuen EU-Label (im Bild rechts) finden sich seit September 2021 die Klassen A bis G, die Klassen A+ und A++ des früheren Labels (im Bild links) sind entfallen; ein QR-Code unten rechts auf dem Label führt zur Produktdatenbank der EU (Quelle: EU).
 

Die Bewertung eines Elektrogeräts mithilfe seiner Effizienzklasse ist einfach, aber grob. Deshalb ist auf dem EU-Energielabel auch der jährliche Stromverbrauch des betreffenden Geräts angegeben – meistens in Kilowattstunden pro Jahr (kWh/Jahr). Für das Umrechnen des Stromverbrauchs in Euro gilt die folgende Faustformel: 100 kWh pro Jahr entsprechen etwa 36 Euro in einem Jahr und 360 Euro in zehn Jahren (bei einem Strompreis von 0,36 Euro pro Kilowattstunde).

Tipps für den Neukauf

  1. Wenn Sie ein neues Haushaltsgerät kaufen möchten, achten Sie auf die Energieeffizienzklasse der in Frage kommenden Modelle (A bis G). Kaufen Sie immer das Gerät mit der für Sie bestmöglichen Effizienzklasse. Grundsätzlich gilt bei der Energiekennzeichnung: je grüner, desto besser.
     
  2. Die Effizienzklassen dienen nur einer groben, ersten Einschätzung, denn der Stromverbrauch der verschiedenen Geräte unterscheidet sich auch innerhalb einer Klasse deutlich. Auch kann ein großer Kühlschrank der besten Effizienzklasse natürlich mehr Strom verbrauchen als ein etwas kleinerer Kühlschrank der zweitbesten Klasse. Achten Sie deshalb auch auf den jährlichen Stromverbrauch der einzelnen Elektrogeräte, der auf dem EU-Energielabel angegeben ist – in „Kilowattstunden pro Jahr“.
     
  3. Wenn Sie eine Neuanschaffung planen, empfiehlt sich auch ein Blick in eine Online-Gerätedatenbank (zum Beispiel www.ecotopten oder www.spargeraete.de): Dort sind für viele verschiedene Gerätearten die jeweils effizientesten Modelle gelistet – mit Energieeffizienzklassen, Kaufpreisen und Stromkosten.
     
  4. Besondere Vorsicht ist bei zusätzlichen Elektrogeräten geboten: Kein Gerät verbraucht „fast nichts“, jedes zusätzliche Gerät belastet die Haushaltskasse. Daher hilft es, sich vor dem Kauf eines Zusatzgeräts die folgenden drei Fragen zu stellen: Brauche ich das zusätzliche Gerät wirklich? Welche zusätzlichen Stromkosten erwarten mich? Kann und will ich mir diese Kosten in den nächsten Jahren leisten?
     
  5. Versuchen Sie, den „Rebound-Effekt“ zu vermeiden, wenn Sie ein neues Elektrogerät anschaffen. Als „Rebound“ wird das unerwünschte Phänomen bezeichnet, dass Energieeinsparungen durch Effizienzsteigerungen nicht wie erwartet eintreten – wegen eines veränderten Nutzerverhaltens: Wenn zum Beispiel die Stromkosten für die Nutzung von TV-Geräten oder Kühlgefrierkombinationen aufgrund von Effizienzsteigerungen sinken und wir darauf mit dem Kauf von größeren oder sogar mehr Geräten reagieren, ist das ein klassischer Rebound.
     
  6. Auf dieser Kampagnen-Website finden Sie auch gerätespezifische Tipps für den Neukauf von Computern und Notebooks, Fernsehern sowie Kühl- und Gefriergeräten. Darüber hinaus gibt die Verbraucherzentrale NRW auf ihrer Internetpräsenz Tipps zur Neuanschaffung von Backöfen, Dunstabzugshauben, Geschirrspülern, LED-Lampen, Staubsaugern, Waschmaschinen und Wäschetrocknern.

 

Autor: Tom Küster (NRW.Energy4Climate)

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