mission E Logo
mission E Klimagerechtes Verhalten in der Landesverwaltung

Kühlen & Gefrieren

Eine junge Frau, die frische Lebensmittel in einen Kühlschrank räumt

„Eiskalt kalkulieren“ – Kühl- und Gefriergeräte

Der Betrieb von Kühl- und Gefriergeräten birgt oft besonders große Sparpotenziale: Nicht selten schlägt ein ineffizienter Kühl- oder Gefrierschrank Jahr für Jahr mit dreistelligen Eurosummen zu Buche – während beispielsweise ein besonders stromeffizienter Kühlschrank jährliche Stromkosten von nur etwa 35 Euro verursacht. Aber Sie können den Stromverbrauch Ihres Kühl- und Gefriergeräts auch durch energiebewusstes Verhalten senken.

  1. Wählen Sie die richtige Kühlstufe, denn die Kühlstufe hat großen Einfluss auf den Stromverbrauch. Aus energetischer Sicht empfehlenswert und in den meisten Fällen ausreichend ist eine Temperatur von + 7 °C beim Kühlschrank und eine Temperatur von - 18 °C beim Gefrierschrank. Wenn Sie die Kühltemperatur niedriger einstellen, steigt der Stromverbrauch um etwa 6 % pro Grad Celsius. (Wenn Sie schnell verderbliche Lebensmittel wie zum Beispiel Hackfleisch aufbewahren, empfiehlt es sich, die Kühlschranktemperatur vorübergehend auf + 2 °C zu senken.)
     
  2. Je länger ein Kühl- oder Gefriergerät geöffnet ist, desto mehr erwärmt sich das Innere – und das lässt die Kühlung anspringen. Daher reduzieren Sie den Stromverbrauch, wenn Sie Ihren Kühl- und Gefrierschrank immer nur so kurz wie möglich öffnen. Eine übersichtliche Lagerung erleichtert es Ihnen, die gewünschten Lebensmittel schnell zu finden.
     
  3. Auch wenn es paradox klingt: Nutzen Sie das Volumen Ihres Kühl- und Gefrierschranks möglichst gut aus – denn Luft zu kühlen, verbraucht mehr Strom als das Kühlen von zum Beispiel Getränken oder Eiswürfeln.
     
  4. Stellen Sie keine heißen oder warmen Speisen in den Kühlschrank: Je wärmer die Getränke und Speisen sind, die in den Kühlschrank gestellt werden, desto mehr Strom muss für das Kühlen aufgewendet werden. Außerdem vereist der Kühlschrank durch warme Speisen schneller, wodurch sich der Stromverbrauch abermals erhöht.
     
  5. Wenn sie keine automatische Abtaufunktion haben, sollten Kühl- und Gefriergeräte regelmäßig abgetaut werden: Eine Eisschicht, die nur 5 Millimeter dick ist, erhöht den Stromverbrauch bereits um bis zu 30 %.
     
  6. Sie können das Vereisen verhindern, indem Sie die Lebensmittel, die Sie kühlen oder einfrieren möchten, abdecken, verpacken oder in Kunststoffbehälter füllen.
     
  7. Halten Sie die Abluftgitter frei. Wenn die durch den Kompressor an der Rückseite des Kühl- oder Gefriergerätes erwärmte Luft nicht abziehen kann, entsteht ein Wärmestau, der das Gerät aufwärmt und einen höheren Stromverbrauch verursacht.
     
  8. Stellen Sie Kühl- und Gefriergeräte an einem möglichst kühlen Platz auf, denn ihr Stromverbrauch steigt mit der Umgebungstemperatur. Daher sollte ein Kühlschrank beispielsweise nicht neben dem Herd und ein Gefrierschrank nicht in einem warmen Kellerraum stehen. Außerdem lohnt es sich zu vermeiden, dass Kühl- und Gefrierschrank von der warmen Sonne angestrahlt werden, denn auch dies erhöht den Stromverbrauch.
     
Ein vereistes Gefrierfach

Eine nur 5 mm dicke Eisschicht erhöht den Stromverbrauch bereits um bis zu 30 % (iStock.com).
 

Tipps für den Neukauf

  1. Überlegen Sie vor dem Kauf eines neuen Kühlschranks, wie groß er tatsächlich sein muss. XXL-Kühlschränke sind eher für Großfamilien geeignet, und Doppeltürgeräte mit nebeneinander angeordnetem Kühl- und Gefrierschrank („Side-by-Side“) mögen imposant aussehen, verbrauchen aber auch sehr viel Strom. Zwar haben auch manche große Kühl- und Gefriergeräte die bestmögliche Energieeffizienzklasse, doch ist ihr Stromverbrauch trotzdem höher als der von kleineren Modellen.

    Zur Bestimmung der Kühlschrankgröße hilft Ihnen eine Faustregel: Für einen Zwei-Personen-Haushalt reichen 140 Liter Kühlvolumen aus, für jede weitere Person kommen 50 Liter hinzu.
     
  2. Überlegen Sie auch, ob Sie bestimmte Sonderfunktionen wirklich benötigen. Eine Null-Grad-Zone und eine „No-Frost-Funktion“ beispielsweise erhöhen nicht nur den Kaufpreis, sondern auch die Stromkosten deutlich. Und ein integrierter Eiswürfelspender erfordert außerdem das Installieren einer Wasserleitung.

 

Autor: Tom Küster (NRW.Energy4Climate)