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mission E Klimagerechtes Verhalten in der Landesverwaltung

„Über Ostern richtig abschalten“ – Leerlaufverluste vermeiden und die Stromkosten senken

ein Mann in einer Hängematte mit einer Hutschleife in Türkis

Nach dem Wochenende ist vor dem Wochenende: Wer die Bürogeräte vor dem langen Osterwochenende mithilfe einer abschaltbaren Steckdosenleiste oder durch das Ziehen der Netzstecker vom Stromnetz trennt, vermeidet unnötige Leerlaufverluste und reduziert die Stromkosten.1) Ohne großen Aufwand und ohne Komfortverzicht. Und die Einsparpotenziale sind erstaunlich, wie zwei Rechenbeispiele zeigen.

Leerlaufverluste durch „Standby“ und „Scheinaus“

Computer, Monitor, Fernseher & Co. – viele Geräte der Informations- und Unterhaltungselektronik verbrauchen auch dann Strom, wenn sie nicht genutzt werden, etwa im Bereitschaftsbetrieb („Standby“). Man mag es kaum glauben, doch zahlreiche Geräte ziehen selbst dann noch Strom, wenn sie – vermeintlich – ausgeschaltet sind („Scheinaus-Betrieb“). Das liegt an dem innen liegenden Netzteil, das durch das Betätigen des Ausschalters oft nicht ausgeschaltet wird. Ein zuverlässiges Mittel zur Vermeidung der durch Standby und Scheinaus-Betrieb verursachten Leerlaufverluste sind abschaltbare Steckdosenleisten: Sie trennen die angeschlossenen Geräte etwa des dienstlichen PC-Arbeitsplatzes, des privaten Arbeitszimmers („Homeoffice“) oder der Fernsehecke komplett vom Stromnetz (mehr Infos dazu auf der Unterseite „Leerlaufverluste“).

„Ausmachen macht was aus“ – Rechenbeispiel 1

  • In einer Landesbehörde arbeiten 800 Beschäftigte, deren Computer-Arbeitsplätze vergleichbar ausgestattet sind.
  • Die Leistungsaufnahme eines PC inklusive Monitor sowie anteiliger Leistung von Netzwerkdrucker und Kopierer beträgt im Scheinaus-Betrieb 8,7 Watt.
  • Die Beschäftigten gehen am Donnerstag, den 28. März 2024 um 17 Uhr in den Feierabend und sind am Dienstag, den 2. April um 8 Uhr wieder im Büro.

Wenn alle Beschäftigten ihre Bürogeräte mithilfe von abschaltbaren Steckdosenleisten (oder durch das Ziehen der Netzstecker) ausschalten, senken sie den Stromverbrauch ihrer Behörde über die Osterfeiertage (Abwesenheit: 111 Stunden) um 773 Kilowattstunden; gleichzeitig reduzieren sie – bei einem angenommenen Strompreis von 20 Cent pro Kilowattstunde – die Stromkosten um rund 155 Euro. Und wenn sie ihre Bürogeräte auch am langen Pfingstwochenende komplett vom Stromnetz trennen (17.-20. Mai, Abwesenheit: 87 Std.), erhöhen sie diese Einsparungen auf 1.378 kWh und fast 276 Euro.
 

Hochgerechnet auf die gesamte Landesverwaltung NRW mit ihren 170.000 Beschäftigten summieren sich die Einspareffekte durch das komplette Ausschalten der Bürogeräte über Ostern und Pfingsten unter den genannten Rahmenbedingungen auf knapp 293.000 Kilowattstunden und 58.600 Euro.

 

die Augen und der Oberkopf einer dunkelhaarigen Frau, die hinter einem PC-Monitor sitzt

„Ausmachen macht was aus“: Wenn sich beim Abschalten der Bürogeräte viele zusammentun, bewirken selbst einfache Handgriffe Großes (Bild: Pixabay/RAEng_Publications).
 

„Ausmachen macht was aus“ – Rechenbeispiel 2

Und wie hoch sind die Einsparungen, wenn die Beschäftigten ihre Bürogeräte immer, das heißt das ganze Jahr über zum Feierabend, vor dem Wochenende und dem Urlaub, komplett vom Stromnetz trennen? Um die Einspareffekte dieses energiebewussten Verhaltens nicht „schönzurechnen“, legen wir für unsere beispielhafte Landesbehörde folgende Eckdaten zugrunde:

  • Alle 800 Beschäftigten arbeiten in Vollzeit.
  • Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 39 Stunden und 50 Minuten (39,833 Std.), die tägliche Arbeitszeit demnach 7,97 Stunden. 
  • Bei jährlich 30 Tagen gesetzlichem Urlaub ergeben sich 220 Arbeitstage pro Jahr, das entspricht 1.753 Stunden jährlicher Arbeitszeit.
  • Die Beschäftigten machen täglich eine halbe Stunde Mittagspause; das sind unterjährig 110 Stunden Pause, in denen die Bürogeräte verständlicherweise nicht komplett ausgeschaltet werden.

Wenn nun die Beschäftigten ihre Bürogeräte zum Feierabend, übers Wochenende und vor dem Urlaub immer vom Stromnetz trennen, ergibt sich eine jährliche „Auszeit“ ihrer Geräte von 6.897 Stunden (365 Tage à 24 Std. – 1.753 Std. Jahresarbeitszeit – 110 Std. Mittagspause). Hierdurch reduzieren die 800 Beschäftigten den Stromverbrauch der Beispielbehörde um 48.000 Kilowattstunden und die Stromkosten um 9.600 Euro pro Jahr.2)
 

Hochgerechnet auf die gesamte Landesverwaltung summieren sich die Einspareffekte durch das ganzjährig konsequente Ausschalten der Bürogeräte auf 10,2 Mio. Kilowattstunden und gut 2 Mio. Euro. Jede Teilzeitstelle, jeder Tag im Homeoffice und jede Abwesenheit aufgrund einer Dienstreise, Weiterbildung oder Arbeitsunfähigkeit erhöht diese Einsparungen.

 

Voransichten der im Text erwähnten Materialien der "mission E": Türklinkenhänger, Aufkleber-Postkarte und Poster

Ausgewählte Materialien der „mission E“, die – meist augenzwinkernd – für das Abschalten sensibilisieren (Bild: MWIKE NRW).
 

„Drück mich zum Abschied!“ – Materialien der „mission E“

Wir sehen: Wenn sich beim Abschalten der Bürogeräte viele zusammentun, bewirken selbst einfache Handgriffe Großes. All denjenigen, die ihre Kolleginnen und Kollegen in der Behörde oder Dienststelle für das Ausschalten der Bürogeräte sensibilisieren möchten, steht nicht nur dieser Blogbeitrag zur freien Verwendung im Intranet zur Verfügung: Mithilfe der Verweise unter „Materialien“ in der Linkliste zu diesem Blogbeitrag gelangen Sie zu den Ansichtsexemplaren und zur Bestellmöglichkeit des Türklinkenhängers „Alles aus?“, der Postkarte mit Aufklebern „Drück mich zum Abschied!“ für Monitore, Drucker, Lichtschalter usw. und des Posters „Zum Feierabend so richtig abschalten!“ für die Büros. 

Wir freuen uns über jede Bestellung und schicken Ihnen die gewünschten Kontingente der Materialien gerne kurzfristig zu!

 

Anmerkungen

1) Unsere Rechenbeispiele sollen zeigen, welche Einsparungen möglich wären, wenn es allen Beschäftigten gestattet wäre, ihre Bürogeräte komplett vom Stromnetz zu trennen, und wenn sie dies tatsächlich tun würden. Weil aber zum Beispiel über Nacht mitunter Software-Updates auf die PCs der Beschäftigten gespielt werden, ist es nicht in jeder Behörde und Dienststelle der Landesverwaltung NRW problemlos möglich, die Bürogeräte komplett vom Stromnetz zu trennen. Bitte sprechen Sie deshalb im Zweifelsfall unbedingt Ihre IT-Verantwortlichen an!

2) Jeder und jede Beschäftigte reduziert die Stromkosten in unserem Rechenbeispiel um 12 Euro jährlich. Das bedeutet: Die Anschaffung von abschaltbaren Steckdosenleisten für die Büroarbeitsplätze (Neupreis: 10-20 Euro pro Stück) amortisiert sich spätestens im zweiten Jahr.